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Gesundheit Gehirn

Bewusstsein, was ist das eigentlich?

Bewusstsein, was ist das eigentlich?
Autor
Irina Mumber
Veröffentlich am
11. April 2023

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Wir reden immer davon, unser Bewusstsein ins Positive zu verändern. Wir sollen bewusster leben, bewusster fühlen, denken und handeln. Wann handeln wir bewusst und wann unbewusst? In welchen Zentren spielt sich dieses "Bewusstsein" im Gehirn ab und wie entwickelt der Mensch ein Bewusstsein? Gibt es bestimmte Bewusstseinszustände, die uns in der persönlichen Entwicklung weiterbringen und in welchem Alter entwickelt sich das Bewusstsein des Menschen überhaupt? 

Wo befindet sich das Bewusstsein im Kopf? 


Am Bewusstseinsprozess sind mehrere Hirnareale beteiligt, so dass man auch heute noch nicht eindeutig sagen kann, wo genau sich das Bewusstsein befindet. In jahrelanger Forschung hat man herausgefunden, dass die Großhirnrinde eine tragende Rolle spielt.  In diesem Areal werden Sinneseindrücke wahrgenommen und physische Bewegungsabläufe kontrolliert. Wenn Neurowissenschaftler von neuronalen Korrelaten sprechen, dann klingt das schon ziemlich unverständlich, deswegen sprechen wir von Gehirnaktivitäten, die sich im Bewusstseinsprozess abspielen. Diese Gehirnaktivitäten, die durch das bewusste Erleben zustande kommen, können die Gehirnstrukturen verändern. Selbst dann, wenn sie nur minimal zielführend für den Bewusstseinszustand sind. Diese Strukturen kann man heutzutage gut mit bildgebenden Verfahren wie z.B. dem fMRT (=funktionelle Magnetresonanztomographie)  messen und bildhaft darstellen. Alle Aktivitäten können selbst die schnellsten Messinstrumente nicht messen, denn zu viele Aktivitäten finden im Gehirn gleichzeitig statt, sodass die Aufnahmegeschwindigkeit nicht ausreicht, um alle Ströme messen zu können. 


Wann entwickelt der Mensch ein ICH-Bewusstsein? 


Erst im Laufe der Pubertät bildet sich das vollständige ICH-Bewusstseins des Individuums aus, wobei Heranwachsende zunehmend in der Lage sind, sich selbst wahrzunehmen und Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Nicht zu verwechseln ist das ICH-Bewusstsein mit der ICH-Erkenntnis, denn selbst Kleinkinder erkennen sich, je nach Entwicklungsstand selbst im Spiegel und sprechen im Kleinkindalter vom eigenen ICH. In der dritten Person von mir selbst sprechen und wirklich wissen, was das ICH-Bewusstsein bedeutet sind allerdings zwei paar Stiefel. Damit sich das vollständige ICH-Bewusstsein entwickelt, müssen noch viele Reifeprozesse durchlaufen werden. Der Mensch hat den großen Vorteil ein bewusstes Wesen zu werden, indem er lernt, während das Gehirn weiter wächst. Dadurch nimmt das menschliche Gehirn bis ins Erwachsenenalter hinein an Gehirnmasse zu. Das ICH-Bewusstsein kann auch nicht nur einem einzelnen Hirnareal zugeordnet werden, sondern es sind hier ebenfalls zahlreiche Verbindungen, Verknüpfungen und Strukturen beteiligt. Heute wissen Neurowissenschaftler, dass der Frontallappen der Großhirnrinde am ICH-Bewusstseinsprozess stark beteiligt ist. 


Bewusstsein - Ein Begriff ohne Zuhause?  


Der Begriff "Bewusstsein" ist so nah und doch so fern, denn einerseits greifbar, indem wir es messen, Gehirnaktivitäten nachvollziehen und beteiligte Areale ausfindig machen können. Auf der anderen Seite können Forscher das Bewusstsein bis heute nicht genau lokalisieren. Es ist ein komplexes Zusammenspiel von Hirnaktivitäten und doch konnten Forscher das Tor zum Bewusstsein ausfindig machen. Studien haben gezeigt, was passiert, wenn der Mensch beispielsweise das Bewusstsein während einer Narkose verliert. Auffällig war, dass der Thalamus und seine sonst übliche Informationsübertragung blockiert war, denn im wachen Zustand konnte man belegen, dass Informationsströme durch den Thalamus geleitet werden. Das Tor zum Bewusstsein ist allerdings nur der erste Schritt und sozusagen der Eintritt in  eine geheimnisvolle Welt der Neurowissenschaft. 


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